In meinem Auto ist eine 12V Batterieanzeige eingebaut, die mir digital den
Spannungszustand der Batterie zeigt. Mit einer blauen Hintergrundbeleuchtung
ist das ein super Effekt. So kann man gut sehen ob die Batterie voll oder
leer ist. Bei älteren Batterien sehr hilfreich.
Was wird benötig
- 1 x DVM 310 von Conrad - Beleuchtet
- 1 x Loch- oder Streifenrasterplatine, oder ätzen
- 3 x 2er Anschlussklemmen
- 1 x Festspannungsregler 7805
- 2 x Keramikkondensator 100nF
- 1 x DC/DC Wandler 5V/9V (auf alten 10mBit LAN Karten zu finden)
- 1 x Widerstand 100kOhm
- 1 x Trimmer 25kOhm
- Seitenschneider, Zange, Schraubendreher
- Heißklebepistole
- Lötkolben, Lötzinn
- Netzteil zum Testen
Bau einer Blende
Das Modul habe ich bei mir in den freien Schachte der Mittelkonsole gebaut,
wo normalerweise Sitzheizungs- und Fensterheberschalter sitzen. Dieser freie
Schacht wird für diese Anleitung genutzt. Man muss die vorhandene Ablage aus
der Mittelkonsole ausbauen. Wer in dem Schacht kein Platz hat kann auch das
Modul wo anders hin bauen.
Dann misst man die Breite und die Höhe von dem Schacht. Dieses Maß wird dann
auf eine Aluplatte oder sonstiges Material übertragen und zurecht gesägt.
Ihr müsst dann die Blende mal einsetzen und notfalls nachfeilen. Um den Bau
der Blende kümmere ich mich hier nicht, denn das kann jeder machen wie er
will.
Für das Modul muss dann ein 72mm(L) mal 36mm(B) großes Loch in die Blende
gefräst gebohrt oder gesägt werden. Danach kann man die Blende Lackieren
oder auch nicht :)
Bau der Platine
Die Platine kann wie oben beschrieben geätzt oder per Lochrasterplatine
aufgebaut werden. Ich habe eine Streifenrasterplatine gewählt, ist aber egal
was man nimmt.
Es ist nur eine recht kleine Schaltung die jeder mit ein bisschen
Lötkenntnissen aufbauen kann.
Das Display braucht eine Versorgungsspannung von UB=9V und kann eine
Spannung von 0-199mV messen. Weil das Modul nur bis 199mV messen kann -und
nicht direkt unsere 12V der Autobatterie- schalten wir dem Modul einen
Spannungsteiler vor, der die Spannung für das Modul "runter trimmt".
Da das Modul außerdem nicht in der Lage ist seine eigene Spannung zu messen,
muss man die Masse der zu messenden Spannung noch einmal galvanisch von der
Autobatterie Masse trennen. Das geschieht durch einen DC/DC Wandler.
Der DC/DC Wandler braucht aber eine Spannung von 5V. Deswegen wird unsere
Batteriespannung mit einem Festspannungsregler (7805) von 12V auf 5V runter
geregelt, und dann erst auf den DC/DC Wandler gegeben. Dieser wandelt die 5V
wieder in 9V um und damit können wir unser Spannungsmodul betrieben
(Betriebsspannung)
Hier sieht man die Bauteilseite der Platine
Man sieht oben links den DC/DC Wandler. Dieser Wandler stammt von einer
alten LAN Karte. Fast alle älteren 10mBit BNC Karten haben so einen DC
Wandler. Man kann diesen Wandler auch bei Conrad oder Reichelt erwerben,
kostet aber deutlich mehr als sich eine gebrauchte Karte bei Ebay für ca. 1€
zu ersteigern :)
Dieser DC/DC Wandler trennt das Massepotential der Versorgungsspannung des
Anzeigemoduls von dem der gemessenen Spannung. Muss man nicht verstehen, man
braucht aber diese Trennung sonst kann man die Spannung nicht anzeigen
lassen.
Schaltplan:
Nachdem man die Schaltung fertig hat, kann man sie mit einem Netzteil
testen. Dazu gebe ich hier die Anschlüsse der Platine an:
1. +9V für Modul-Betriebsspannung UND + Hintergrundbeleuchtung LED
2. - für Modul-Betriebsspannung UND - Hintergrundbeleuchtung LED
3. Batteriemasse
3. Messausgang -IN (die Messspannung für das Modul)
4. Messausgang +IN (die Messspannung für das Modul)
5. +5V (wird für das Modul nicht benötigt)
6. +12V Batterie (Schaltplus)
Die Masse des Moduls und der Autobatterie sind NICHT die selben!
Nun muss man die Schaltung noch kurz abgleichen. Da das Modul nur Spannungen
bis 199mV messen kann, versorgt man es über einen Spannungsteiler. Man misst
nun die Spannung der Batterie mit einem Messgerät und dreht an dem Trimmer
bis man die selbe Spannung auf dem Modul angezeigt bekommt. Fertig.
Für die die jetzt beim testen gemerkt haben, dass die Beleuchtung des Moduls
ja ekelhaft grün ist, für die kommt jetzt noch kurz den Umbau auf blau.
Umbau der Displaybeleuchtung auf blau - Variante
1
Ihr müsst das Modul auseinander nehmen (außen geklipst) und die LED ablöten
oder abknipsen. Dann muss man von außen in die Hülle des Moduls 5mm breite
Löcher bohren, und zwar genau da wo die Einkerbungen für die alten LED
waren..
Jetzt werden in die Löcher 3 blaue 5mm LED rein gesteckt und mit etwas
Heißkleber fixiert. Dann verbindet man die LED alle Parallel (Vorwiderstand
für 9V nicht vergessen) und schließt sie an der Platine an. Einmal an
Klemmenpunkt 4 +9V und an Punkt 5 die Masse. Danach sollte das Display in
schönem dunkelblau leuchten :)
Wer sich die Spannung auch bei ausgeschalteter Zündung anzeigen lassen
möchte, muss anstatt dem Schaltplus einfach Dauerplus an die Platine
anschließen. Das Modul braucht nur wenig Strom, so das das vertretbar ist!
Umbau der Displaybeleuchtung auf blau - Variante
2
Das Gehäuse ist nur geklipst und lässt sich leicht öffnen. Die grünen LED
ablöten ist auch noch einfach, aber da ich keine entsprechenden blauen LED
gefunden habe musste ich etwas tricksen. Ich habe SMD-LED an die Pins eines
Festspannungsreglers gelötet, danach die Pins zurecht gebogen und
abgeknipst, das ganze drei mal. Die neuen LED wieder einlöten - fertig. Der
Vorwiderstand kann so bleiben wie er ist, er war für 9 Volt ausgelegt, da
aber die Beleuchtung im Auto 12 Volt hat passt er ganz gut.
Vielen Dank an http://www.passatplus.de
Bilder
Mit blauer Heizungsblende harmoniert das gut :)
Ich übernehme keine Haftung für
falsche Handhabung oder Defekten an jeglichen Teilen Ihres Autos. Nachgehen der
Anleitung auf eigene Gefahr...!
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